Samstag, 14. Januar 2012

Wochenrückblick KW2

Im Fernsehen
Letzten Mittwoch wurde auf WDR um 23 Uhr ein Tatort mit Günter Lamprecht aus dem Jahr 1991 wiederholt, der in Berlin spielte. Das Mordopfer war seine Ehefrau aus Ost-Berlin, von der er sich vor 30 Jahren hatte scheiden lassen. Ost-Berlin hatte mich stark beeindruckt, Autofahrten durch endlose Schluchten von Plattenbauten, gespickt mit Trabis, so weit das Auge reichte. Berlin – auch Ost-Berlin -  hatten wir mit unserer Familie erst im Winter 2008 kennen gelernt und dies war für uns ein unvergessliches Erlebnis. Nach dem Mauerfall 1989 hatten wir von den neuen Bundesländern praktisch nichts mitbekommen, weil wir so weit im Westen wohnen und keinerlei Verwandte in der damaligen DDR hatten. Aus geografischer Sicht liegen Hauptstädte wie Den Haag, Brüssel oder Paris ohnehin näher wie Berlin. Lediglich Dienstreisen hatten mich 1996 nach Berlin bzw. 2000 und 2001 nach Potsdam geführt. Mit unserer Familie möchten wir unbedingt noch einmal nach Berlin reisen.

Donnerstag Morgen
Beim Tatort mit Günter Lamprecht war ich hellwach und so aufgedreht, dass ich zwei leckere randvolle Gläser spanischen RIOJA in mich hineinschüttete. Das hätte ich besser nicht tun sollen, denn ich schlief vor dem Fernseher ein, verpasste das Ende des Tatorts und ich wachte gegen 1 Uhr auf. Als am nächsten Morgen um 5 Uhr der Wecker rappelte, traf mich der Schlag. Es kostete mich erhebliche Mühe, mich aus dem Bett heraus zu schleppen, unseren Sohn zur S-Bahn zu fahren und mich mit dem Bus ins Büro zu bewegen. Dösen oder einschlafen wollte ich im Bus, doch es gelang mir nicht. Morgens hastete ich von einem Meeting in eine Telefonkonferenz, und ich hatte Mühe, alles zu verstehen, die wichtigsten Punkte zu notieren und die richtigen Zahlen dabei zu haben. Nachmittags war ich wieder in Schuß: dann lief alles wie am Schnürchen.

Bauchschmerzen
Seit Wochenbeginn klagte unser kleines Mädchen über Bauchschmerzen, sie wollte nicht richtig essen, sie hielt ihre Hände am Bauch und brauchte einen Wärmbeutel. Die Phasen wechselten, denn plötzlich und aus heiterem Himmel tobte sie herum, als sei nichts gewesen. Solche stark schwankenden Symptome hatte auch unser Sohn gehabt, bevor ihm der Blinddarm heraus operiert worden war. Heute war sie nun beim Kinderarzt gewesen, und sein Ultraschall-Gerät hatte festgestellt, dass der Blinddarm definitiv nicht die Ursache ist. Kautabletten hat er verschrieben, und wir hoffen, dass unser kleines Mädchen am Montag wieder die Schule besuchen kann.

Nähen
Bei den Näh-Aktivitäten meiner Frau hat sich Druck aufgebaut. Unser kleines Mädchen ist zum 28. Januar zu einer Piraten-Geburtstagsfeier eingeladen worden. Bei C&A und Kaufhof haben wir nur einfallslose Massenware bei den Karnevals-Kostümen gefunden, so dass sich meine Frau in dieser Woche Stoffe und ein Schnittmuster gekauft hat, um selbst ein Piratenkostüm zu nähen. Dazu kommen noch zwei Einkaufstaschen – eine Einkaufstasche für unser großes Mädchen und eine Hello-Kitty-Tasche hat sie in dieser Woche bereits fertig genäht. Vor allem für die nächsten Wochenenden wird dies bedeuten, dass die Samstage und Sonntage weitgehend mit Nähen belegt sein werden.

Musik
Es war eines derjenigen Stücke, die eine regelrechte Explosion in mir erzeugten, weil ich es nach ihrem Erscheinungsjahr nicht mehr gehört hatte. „Magic Man“ von Heart wurde in der Sendung „Theater van het sentiment“ auf Radio 2 – Niederlande – gespielt, in der der 12. Januar 1977 betrachtet wurde. Die Schwestern Anne und Nancy Wilson aus den USA, die die Gruppe Heart bilden, spielen Rockmusik, die ihren männlichen Rockmusik-Kollegen um überhaupt nichts nachsteht. „Magic Man“ ist das erste Stück der LP „Dreamboat Annie“, auf der noch eine Vielzahl weiterer Super-Stücke zu hören ist. Das treibende Gitarren-Riff finde ich genial, die Gitarren-Soli variieren und überraschen ständig aufs Neue. Ihre Stimmen können mit den röhrenden Stimmlagen eines Ronny James Dio (Rainbow) oder Ian Gillan (Deep Purple) glatt konkurrieren. Dieses Stück geht mir nicht mehr aus den Ohren !




Blog-Konzept
In meinen Blogs schälen sich Formen und Themen heraus, worüber ich schreibe. Ich bin auf der Suche danach, was ursprünglich aus meinem Innersten heraus kommt und wie es beim Leser ankommt. Beide Sichten müssen irgendwie zusammenpassen, damit einerseits die Blogs Bestandteil meines Ichs sind und andererseits die Erwartungen des Lesers erfüllt werden. Das wird wohl ständig eine Gratwanderung sein. Dahinter sollte ein Konzept stecken, eine Grundlage, auf der die Blogs aufbauen, Werte, innere Einstellungen, innere Antriebe, Ursachen des Handelns, Moral usw. Mit dieser Zielsetzung habe ich diverse Blogs quergelesen. Bei den niederländischen Blogs gehen http://pascal.digital.com oder http://leenhuet.wordpress.com in diese Richtung. Bei den deutschen Blogs sind es http://neckarstrand.blogspot.com oder http://www.marymalloy.de. Ich würde auch gerne philosophische Ansätze hineinbringen – wie Kant, Schopenhauer oder Ernst Bloch – doch da ist mir die Kluft zu groß, dies in eine lesbare und verständliche Sprache über zu leiten.

Bloggen
Beruflich und privat bin ich es gewohnt, dass etwas vernünftig geplant werden muss, um Ordnung und Struktur hinein zu bringen. Beim Bloggen habe ich mittlerweile gelernt, dass man einen Blog nicht planen kann. Wolfgang Niedecken von BAP hatte in einem Interview einmal gesagt, dass er immer dann die besten Einfälle hatte, wenn er in einer entsprechenden Stimmung war und wenn er all das reflektierte, was Menschen in seiner näheren Umgebung erlebt hatten. Der Schriftsteller Vladimir Kaminer hatte in einem anderen Interview gesagt, das Geschichten auf der Straßen lägen, wobei das größte Problem sei, sie zu sehen, aufzuheben und in Worte zu fassen. Genau so geht es mir beim Bloggen.

1 Kommentar:

  1. Guten Morgen Dieter!
    Um hinten anzufangen kann ich sagen, dass ich diese verschiedenen Überschriften in einem Post gut finde. Das gibt einen guten Überblick über verschiedene Themen, ohne jedesmal einen neuen Post aufmachen zu müssen.
    Finde ich gut, dass deine Frau selber Kostüme näht. Was du sagst, im Laden gibt es nur Abklatsch und ich habe meinem Sohn auch immer alles selber genäht.

    Um auf die Bauchschmerzen deiner Tochter zu sprechen zu kommen, ich hatte als Kind jahrelang heftige Bauchkrämpfe, die einige Minuten angehalten haben. Das war fürchterlich. Der Grund war letztendlich (was sich viel später bei einem 2. Darmverschluss herausstellte), dass ich kein Fett vertrug und auch heute noch nicht vertrage.

    Zwinker, schöne Grüße auch an die Familie und schönes Wochenende Euch von...

    Berta

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